Page 91 - Bildungs- und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz
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alle Kinder förderlich und stellt eine besondere Chance für das soziale Lernen sowie die Erfahrung von Verschiedenheit dar. Im Einzelfall sollte unter Berücksichtigung der pädagogischen Möglichkeiten der Kindertageseinrichtung mit den Eltern des behinderten Kindes und unter Einbezug von Fachleuten ge- klärt werden, ob die Kindertagesstätte dem Kind angemessene Förderungsmöglichkeiten bieten kann. Es sollten ggf. andere Institutionen zur individuellen Förderung hinzugezogen wer- den. Auch Kinder aus Migrationsfamilien bereichern die Bildungs- möglichkeiten in den Kindertagesstätten, indem sie durch ihre sprachlichen und kulturellen Kompetenzen zum Lernen aller Kinder beitragen. Bei einem Teil der Kinder stellt die Entwicklung ihrer Sprach- kenntnisse, die für ihre gleichberechtigte Teilhabe am deut- schen Bildungssystem wichtig sind, eine besondere Aufgabe dar. Die Kindertagesstätten fördern in diesen Fällen die deut- sche Sprache der Kinder mit dem Ziel, einen möglichst risiko- losen Übergang in die schulische Bildung zu ermöglichen. Dies geschieht unter Berücksichtigung der Muttersprache bzw. Fa- miliensprache sowie der Herkunftskultur der Kinder. Kinder sind in besonderer Weise und häufiger als alle anderen Altersgruppen von Armut betroffen. Die Konsequenzen fami- liärer Armut äußern sich für die Kinder in zahlreichen Benach- teiligungen – nicht zuletzt in der mangelnden Teilhabe an Bildung. So hat die PISA-Studie gezeigt, dass ein enger Zusam- menhang zwischen Schichtzugehörigkeit und Bildungsbenach- teiligung festzustellen ist. Die soziale Herkunft der Kinder hat somit große Auswirkungen auf die Bildungschancen von Kin- dern. Kindertagesstätten müssen die soziale Herkunft der Kin- der sowie die finanzielle Situation der Familien in ihrer Arbeit berücksichtigen. Da Kinder aus einkommensschwachen Fami- CV_65065_Bildungs-und Erziehungsplan Rheinland-Pfalz 4AL_INHALT_.indb 89 01.09.2020 12:22:37 Teilhabe an Bildungsprozessen Kinder aus Migrations- familien Von Armut betroffene Kinder 89