Unterrichtsausfall - was versteht man darunter?
Jeder kennt den Begriff Unterrichtsausfall. Aber nicht jedes Mal, wenn der Begriff benutzt wird, ist auch dasselbe gemeint.
Mit gesicherten Daten eindeutig zu belegen sind die so genannte „Soll-Ist-Differenz“ und der „temporäre Unterrichtsausfall“.
Die „Soll-Ist-Differenz“ beziffert den Unterschied zwischen dem Lehrerwochenstunden-Soll und dem Lehrerwochenstunden-Ist. Anders ausgedrückt: Das ist die Differenz zwischen dem geplanten und dem tatsächlich realisierbaren Unterrichtsangebot von Pflichtstunden sowie Differenzierungs- und Förderstunden einer Schule. Bei der Stundenplanung sind die Schulen dabei gehalten, in erster Linie den Pflichtunterricht und erst danach zusätzliche Angebote abzudecken.
Die „Soll-Ist-Differenz“ gibt nicht an, wie viele Stunden pro Woche gegebenenfalls für Schülerinnen und Schüler ausfallen. Umgangssprachlich wird die „Soll-Ist-Differenz“ dennoch häufig auch als „struktureller Unterrichtsausfall“ bezeichnet.
Der von Schülerinnen, Schülern und Eltern in Form einer so genannten Freistunde wahrgenommene Unterrichtsausfall ist meist „temporärer Unterrichtsausfall“. Er tritt in aller Regel kurzfristig auf und verändert sich von Woche zu Woche. Beispielsweise weil Lehrkräfte krank werden oder Klassen mit ihren Begleitlehrkräften auf Klassenfahrt gehen. Als „temporären Unterrichtsausfall“ bezeichnet man den in einer Schulwoche ausfallenden Unterricht, der nicht durch Vertretungen aufgefangen werden kann.